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3D-Druck: Kommen Häuser bald aus dem Drucker?

In China und den USA hat das traditionelle Bauhandwerk bereits Konkurrenz von neuen Technologien bekommen: Hier wurden bereits die ersten Gebäude durch 3D-Druck erstellt. Entsprechende Pilotprojekte scheitern in Deutschland bisher an der Bürokratie. Auf der Internationalen Baumesse in München wurde kürzlich Schloss Neuschwanstein durch das 3D-Druckverfahren nachgebildet, allerdings nur als Miniaturformat und aus Marzipan. Diese Drucker "funktionieren ähnlich wie der Spritzbeutel eines Konditors - nur viel feiner", sagt dazu Melanie Senger vom Unternehmen Print2Taste. Der 3D-Drucker, mit dem Schloss Neuschwanstein nachgebildet wurde, soll 2016 die Marktreife erreicht haben. Architekten können sich sogar vorstellen, Gebäude wie Schloss Neuschwanstein komplett auszudrucken. Erste Versuche mit Modulteilen die per 3D-Druck hergestellt wurden, sind bereits abgeschlossen.

Die ersten Bauten aus dem Drucker

Das Unternehmen WinSun ließ in der chinesischen Stadt Suzhou bereits ein 1.100 Quadratmeter großes Anwesen durch 3D-Druck erstellen. Als Grundstoffe wurden dafür recycelbarer Beton, Bauabfall und Rohstoffreste verwendet. Innerhalb von zwei Tagen wurden die einzelnen Bauteile ausgedruckt und zusammengefügt. Der New Yorker Architekt Adam Kushner will hingegen Staub, Kies und Sand nutzen, um ein 2.400 Quadratmeter großes Luxusanwesen zu erstellen. Er will dafür den D-Shape Drucker des Herstellers Enrico Dini verwenden, der darauf spezialisiert ist, mit Sand und Ähnlichem zu drucken.

3D-Druck bietet neue Möglichkeiten

Weil sich durch den 3D-Druck ohne wirtschaftlichen Nachteil auch komplexere Strukturen mit einer höheren Leistungsfähigkeit ausdrucken lassen, würden sich völlig neue Möglichkeiten ergeben, sagt Achim Menges vom Institut für Computerbasiertes Entwerfen der Stuttgarter Universität. "Mit dem 3D-Druck lassen sich potenziell Gebäude realisieren, die ein wesentlich höheres Maß an Adaption an Klima und Umwelt auszeichnet, als herkömmliche Fertigungsbauprozesse dies zulassen." Und weiter: "Wir können Bauteile drucken, die ganz ohne Elektronik und Mechanik funktionieren. Also Materialstrukturen, die ihre Form dem Klima vollkommen selbstständig anpassen können." Weil die verschiedenen Bauteile aus unterschiedlichen Materialien verwendet werden können, kann das Haus komplett an die Witterung angepasst werden. Beispielsweise ist es möglich, Bauteile so zu konstruieren, dass bei Sonneneinstrahlung die Wärme nach innen geleitet wird.

Darum ist der 3D-Druck in Deutschland nicht möglich

"Hier gelten strenge Vorschriften und Normen für Neubauten. Wer etwa die hohen und stetig verschärften energetischen Standards nicht erfüllt, erhält keine Baugenehmigung", erläutert Thomas Bolte von der Deutschen Fertighaus Holding AG, warum in Deutschland ein per 3D-Druck erstelltes Haus kaum vorstellbar ist. Ein Grund dafür besteht darin, dass jeder Baustoff eine Zulassung besitzen möchte. Der 3D-Druck aus verschiedenen Materialien würde also einen erheblichen Bürokratie-Aufwand mit sich bringen.

Oktober 2015


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