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Wohnungsbaugenehmigungen: Gibt es weniger neue Wohnungen?

Obwohl es insbesondere in Städten für einen Normalverdiener immer schwieriger wird, eine bezahlbare Wohnung zu finden, werden weniger Genehmigungen für den Neubau von Wohnungen erteilt. Immobilienverbände fordern deshalb die künftige Bundesregierung auf, hier Abhilfe zu schaffen.

Vor allem in Ballungsräumen ist die Nachfrage nach Wohnungen groß. Dennoch wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres 2017 deutlich weniger Genehmigungen für den Wohnungsbau erteilt als noch im Vorjahr. Im Vergleich zu 2016 sank die Zahl der Baugenehmigungen auf 257.000, was nahezu 20.000 Wohnungen weniger und somit ein Minus von sieben Prozent bedeutet. Bei etwa 226.000 Fällen handelte es sich um Neubauten. Damit ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnraum erstmals seit 2010 gesunken.

Entgegen diesem Trend verzeichnete das Statistische Bundesamt für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ein Plus von 1160 Wohneinheiten, also 0,9 Prozent. Weniger Genehmigungen wurden hingegen für Ein- und Zweifamilienhäuser erteilt. Hier lag das Minus bei 5,7 beziehungsweise 0,6 Prozent. Noch größer war der Einbruch mit einem Minus von 20,8 Prozent bei Wohnungen, welche durch Um- oder Ausbauten entstehen sollen. Massiv zurückgegangen ist auch die Zahl für Wohnungen in Wohnheimen. Hier wurden lediglich 10.872 Einheiten genehmigt, was einem Minus von 40,9 Prozent entspricht. Diesem Bereich werden auch die Unterkünfte für Flüchtlinge zugerechnet. Ein Grund für diesen massiven Rückgang liegt auch darin, dass Bauunternehmen überlastet sind. So besteht wegen des Immobilienbooms in vielen Orten ein Mangel an Handwerkern.

Als Reaktion fordert der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GDW), dass Steueranreize geschaffen werden, die zügig wirken. GDW-Präsident Axel Gedaschko sagt dazu: „Es müssen mehr bezahlbare Grundstücke her und die mehr als 20.000 Bauvorschriften und Anforderungen konsequent auf den Prüfstand gestellt werden.“ Von der neuen Bundesregierung fordert er, dass künftig die standardisierte und serielle Bauweise gefördert wird und für diese Gebäude bauliche Zulassungen geschaffen werden, die bundesweit gültig sind.

Wird auf steigende Mieten gewettet?

Reformen wie eine schnellere Abschreibung von Investitionen fordert auch die Immobilienwirtschaft. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) meint, dass die Unternehmen bereit stünden, sie aber Platz zum Arbeiten benötigten. Andreas Mattner, Präsident des ZIA, sagt: „1990 gab es in Deutschland rund 5.000 Bauvorschriften, heute sind es über 20.000. Um mehr Wohnraum zu schaffen, müsse man diesen Bürokratiewahnsinn stoppen und das bestehende Umfeld vereinfachen.“

Laut einer Studie der KfW-Bank gebe es bei den Bauzusagen hingegen keinen Engpass. Die staatliche Förderbank stellte einen Überhang von etwa 600.000 Wohnungsbaugenehmigungen fest, der sich seit einigen Jahren angesammelt habe und nun abgebaut werden müsse. Jedoch gebe es in der Bauwirtschaft Engpässe, weil die Branche durch die seit Jahren anhaltende Hochkonjunktur stark ausgelastet sei. „Insbesondere in den großen Ballungszentren zeigt sich außerdem das Phänomen, dass Investoren Baugenehmigungen auf Vorrat einholen und die dahinterliegenden Projekte zunächst nicht umsetzen, weil sie auf steigende Mieten und Immobilienpreise in der Zukunft setzen“, kommentiert die KfW-Bank die Situation.

November 2017


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