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Immobilieneigentumsquote: Wer kann sich Immobilien leisten?

Victor Constancio, seines Zeichens Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, kritisiert die Deutschen. Der Grund: Sie nutzen die bereits seit Jahren währende Niedrigzinsphase nicht zum Immobilienkauf. Doch wie eine aktuelle Studie zeigt, können sich die meisten Deutschen das Wohnen in den eigenen vier Wänden gar nicht mehr leisten.

Für Constancio ist es verblüffend, dass Deutschland europaweit das Schlusslicht bezüglich der Immobilieneigentumsquote bildet. Denn in anderen Ländern würden die Verbraucher die niedrigen Zinsen sehr wohl nutzen, um Kredite für den Immobilienkauf aufzunehmen. Wohneigentum kann sich in Deutschland jedoch kaum noch jemand leisten, weil die Preise für Immobilien in den vergangenen Jahren ständig gestiegen sind. So lautet zumindest das Ergebnis einer Studie, die der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Auftrag gegeben hat.

Seit 2007 sind die Immobilienpreise um 200 Prozent gestiegen

Allein 2017 sind die Preise für Wohneigentum, das selbst genutzt wird, laut dieser Studie um 5,4 Prozent gestiegen. Damit haben sich Immobilien im Vergleich zu den Vorjahren sogar erneut erheblich verteuert. 2016 lag der Preisanstieg nämlich bei 4,9 Prozent, im Jahr zuvor bei 3,2 Prozent. Vor allem in den Ballungsgebieten sind die Preise deutlich angestiegen.

So haben sich Immobilien in den sechs größten Städten Deutschlands 2017 sogar um 11,6 Prozent verteuert. Damit waren die Kaufpreise in Berlin, München, Hamburg, Frankfurt und Köln erneut stärker angestiegen als die Mieten oder das verfügbare Einkommen. Die teuersten Städte für Immobilienkäufer sind Berlin, Hamburg und München, wo die Preise seit 2007 um bis zu 200 Prozent angestiegen sind. Als Gründe sehen die Studienautoren vor allem den hohen Zuzug nach Deutschland, die gute Konjunktur und das niedrige Zinsniveau.

Die Folge: Für viele bleibt der Traum vom Eigenheim unerfüllt

Damit wird Wohneigentum für Verbraucher immer weniger erschwinglich. So sind die Preise für Wohneigentum in den sechs größten Städten laut der Studie um 55 Prozent stärker gewachsen als das verfügbare Einkommen. Und dieser Trend gilt für alle städtischen Regionen, wo die Immobilienpreise im Schnitt um acht Prozent stärker stiegen als die Einkommen.

Aber auch in ländlichen Regionen ist ein Preisanstieg feststellbar. So seien die Preise in ländlichen Regionen im Schnitt um 4,8 Prozent gestiegen. In den beiden Vorjahren lag der Preisanstieg noch bei 4,2 beziehungsweise 2,7 Prozent.

Gibt es eine Immobilienblase?

Trotz der hohen Preise und der zunehmenden Vergabe von Krediten sehen die Autoren der Studie aber keine Gefahr für das Finanzsystem. Denn das Volumen an Wohnkrediten wachse pro Jahr lediglich um 3,5 bis vier Prozent, also nur geringfügig stärker als die Wirtschaft. Zudem liege die private Verschuldungsquote bei einem Wert von weniger als 90 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und es gebe keine Hinweise auf eine übermäßige Kreditvergabe.

Juni 2018


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