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Die Lust an energetischer Sanierung lässt nach

Zwar werden in Deutschland derzeit so viele Immobilien wie selten zuvor saniert. Allerdings scheinen die Vermieter keine Lust mehr auf die energetische Sanierung zu haben, nicht zuletzt, weil finanzielle Anreize dafür fehlen. Eingebaut werden in die Häuser also keine neuen Heizungen, gut isolierte Fenster oder Fassadendämmungen, sondern neue Fußböden, Bäder und Küchen.

Der Grund dafür ist einfach zu erklären: Bei diesen Investitionen erhalten die Eigentümer erheblich mehr Rendite, weil die Kosten dafür auf die Miete umgelegt werden können. Zudem zahlen die Mieter lieber etwas mehr für eine moderne Ausstattung als für die auf dem Dach angebrachte Photovoltaik-Anlage. Schließlich genießen die Mieter das Wohlgefühl, das eine moderne Kochinsel in ihrer Wohnküche beschert, direkt, während sie die Energieeinsparung allenfalls auf der Jahresabrechnung ersehen können.

Sind die Klimaziele in Gefahr

Damit rückt ein kohlendioxidneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 in noch weitere Ferne, als es schon jetzt der Fall ist. „Die Bundesregierung nimmt ihre Klimaziele nicht ernst“, sagt dazu ein Bündnis von mehreren Verbänden aus Energieexperten, Gewerkschaften und aus der Industrie. Mit der energetischen Gebäudesanierung, die auch im Koalitionsvertrag versprochen ist, müsse dringend Ernst gemacht werden. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Holger Lösch, sagt dazu: „Die Bundesregierung muss jetzt einen wirksamen Impuls zur Beschleunigung der lahmenden Gebäudesanierung setzen.“

Andernfalls würde die Regierung nicht nur das Verfehlen der Klimaziele, sondern auf EU-Ebene auch hohe Strafzahlungen riskieren. „Es wäre fahrlässig, wenn die Bundesregierung vor Investitionen in die benötigte steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung zurückschreckt“, so Lösch. Die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Möglichkeiten zur Förderung würden sich bislang keinesfalls abzeichnen.

Statt Sanierungsförderung gibt es Baukindergeld

Ein milliardenschweres Paket für Baukindergeld, welches wohl eher in Neubauten investiert werde, sei dagegen auf den Weg gebracht worden. Zwar wurde eine steuerliche Sonderabschreibung für Neubauten beschlossen, Kritiker denken jedoch, dass diese eher die Rendite der Investoren steigern dürfte.

Entsprechende Pläne gibt es hinsichtlich der Energieeffizienz jedoch nicht. Und das, obwohl Studien des BDI sowie der Energieagentur Dena aufgezeigt hätten, dass für höhere Investitionen in die Energieeffizienz auch steuerliche Anreize nötig seien.

Dena-Chef Andreas Kuhlmann sagt dazu: „Alle Szenarien zur Erreichung der Klimaschutzziele im Jahr 2030 sagen klar: Ohne eine schnelle und deutliche Steigerung der energetischen Gebäudesanierung wird es nicht gehen.“ Und weiter: „Dafür brauchen wir jetzt die richtigen Impulse. Eine starke steuerliche Förderung der energetischen Sanierung ist das richtige Instrument und gehört daher in den Bundeshaushalt.“

Wie im Klimaschutzplan nachzulesen ist, sollen die Kohlendioxid-Emissionen in Gebäuden bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 um 66 Prozent sinken. Dieses Ziel lässt sich möglicherweise noch erreichen. Allerdings erfolgen bei Immobilien größere Investitionen lediglich in einem Turnus von 15 Jahren, weshalb eben jetzt die Weichen für Einsparungen gestellt werden müssten.

September 2018


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