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Wie beeinflusst das Wetter das Bauen?

Dass es in Deutschland immer wärmer wird, kann wohl kaum jemand bestreiten. Was hat das für Auswirkungen auf das Bauwesen?

Seit dem Jahr 1881 erfasst der deutsche Wetterdienst über eine Vielzahl von Messstellen in ganz Deutschland die täglichen Temperaturen. Von 1881 bis in das Jahr 1987 lagen die Temperaturen im Mittel unter 9 Grad. In gerade einmal 3 dieser 106 Jahre stieg die mittlere Temperatur über 9 Grad. Von da an drehte sich das Bild. In den letzten 33 Jahren gab es nur 8 Jahre, in denen die Temperatur unter 9 Grad sank, dafür 16 Jahre mit mehr als 9,5 Grad und davon wiederum 3 Jahre mit über 10 Grad und diese finden sich in den letzten 6 Jahren, die alle über 9,5 Grad lagen. Auch das Jahr 2020 knabbert mit einem Mittel von 9,7 Grad an der 10-Grad-Grenze.

In den letzten 30 Jahren stieg die mittlere Temperatur in Deutschland um über 1 Grad an, wobei die letzten 20 Jahre ausschlaggebend sind und einen gefährlichen Trend anzeigen. Demnach legt die mittlere Temperatur alle 10 Jahre um 0,6 Grad zu. In einer weiteren Generation bis zum Jahr 2050 wird die mittlere Temperatur bei 11,5 Grad liegen. Deutschland wird dann ein Klima wie heute Italien haben, jedoch wesentlich trockner, weil nur wenig Küste vorhanden ist. Teile von Deutschland werden zur Wüste und das ist kein Scherz oder Schwarzmalerei. Hohe Temperaturen bringen zudem starke Stürme mit sich. All dies ist unter anderem eine Herausforderung für die Bauwirtschaft.

Was ist zukunftsweisendes Bauen?

Der wichtigste Punkt ist bereits heute und wird es auch in Zukunft bleiben, Ressourcen einzusparen und nur Materialien zu verwenden, die mit geringem Energieaufwand gefertigt werden oder noch besser CO2-Neutral sind. Obwohl viel von Recycling gesprochen wird, steckt es gerade dort, wo es am effektivsten wäre, immer noch in den Anfängen. Die drei größten Energiefresser sind die Stahl-, Zement- und Aluminiumproduktion. Bei Stahl wie ebenso bei Aluminium lässt sich anfallender Schrott mit nur einem Bruchteil an Energie wieder zu einsatzfähigem Material machen, bei Zement gehen Energieeinsparungen nur über Materialeinsparungen, etwa Beton mit modernen Armierungen, damit er bei gleicher Tragkraft dünner wird. In Europa jedoch stockt die Recyclingquote für Stahl seit Jahren. Lieber wird Stahlschrott beispielsweise in die Türkei verkauft, wo mit geringeren Umweltauflagen produziert wird.

Der Bauherr selbst hat in dieser Beziehung wenig Einfluss. Holz als Baumaterial ist CO2-Neutral, aber es stellt sich die Frage, wie es in der Holzwirtschaft weitergeht, wenn es in Deutschland immer trockner wird? Aber auch bei Holz gibt es inzwischen Recycling. Sehr wichtig und leider inzwischen auch ausgebremst ist die Eigenstromproduktion mittels Solar und Windkraft, aber auch hier darf die Frage gestellt werden, wo und wie werden Solarzellen und Windkraftanlagen gefertigt?

Letztlich werden sich Architekten, Bauingenieure und Stadtplaner mit einem Problem herumschlagen müssen, das in Zukunft größere Relevanz erhält, die Frage nach der „Wetterseite“. Häuser müssen in Zukunft höhere Windlasten ertragen können. Das bezieht sich vor allem auf Fenster und Dacheindeckungen genau auf der Seite des Hauses, die die Starkwinde am ehesten abbekommt. Immerhin gab es seit der Jahrtausendwende in Deutschland beziehungsweise Mitteleuropa 19 Orkane und Sturmtiefs. Weit mehr als in den vorangegangenen Jahren.

Januar 2021


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