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Putz- und Fassadenrisse erkennen und beseitigen

Putzschaden
Putz- und Fassadenschaden

Fassadenrisse können vollkommen harmlos sein, aber auch Folge eines anderen Schadens oder der Verschiebung des Untergrunds. Deshalb sollten Hausbesitzer Risse in den Wänden immer ernstnehmen und der Ursache auf den Grund gehen. Falsch wäre es, den Riss gleich zu verschließen. Irgendetwas hat die Spannung auf die Wand erhöht. Diese Ursache gilt es ausfindig zu machen.

Verschiedene Formen von Fassadenrissen

Ist die Spannung auf der Fassade größer als das Material stabil ist, kommt es zu Rissen. Die Ursache zu finden, ist nicht immer leicht.

Risse im Putz entstehen aus vielerlei Gründen, zum Beispiel durch Fehler die bei der Bearbeitung gemacht wurden. Das passiert zum Beispiel, wenn der Putzmörtel die falsche Zusammensetzung hatte. Es ist aber auch möglich, dass er zu schnell getrocknet ist. Das lässt sich nicht immer zuverlässig vermeiden. Starke Sonneneinstrahlung ist ein Grund für zu schnelles Trocknen, aber auch kräftige Luftbewegung beschleunigt den Prozess. Die Rede ist dann von Schrumpfrissen.

Risse im Putz sind ärgerlich, aber verhältnismäßig einfach zu beseitigen. Hat den Auftrag ein Unternehmen durchgeführt, stellt sich die Frage nach der Nachbesserung durch die Firma. Oftmals tauchen Risse jedoch auch viele Jahre später auf, also nach Auslaufen der Gewährleistung. Da wird es dann schwierig mit „Nachbessern“.

Wer in Eigenregie verputzt hat, kann ausbessern oder den Putz abtragen und die Wand erneut verputzen. Die Entscheidung ist sicher abhängig vom Ausmaß des Schadens, aber auch vom Alter des Putzes. In jedem Fall gilt es zu überprüfen, ob die die Wand unter dem Putz frei von Rissen ist.

Von Sackrissen spricht der Experte, wenn die Arbeiter den Putz zu großzügig aufgetragen haben. Das passiert bei alten Häusern und unebenen Oberflächen. Der Putz reißt ein. Kerbrisse wiederum treten vor allem an Ecken auf und sind die Folge von Spannungen in der Mauer. Von dort aus können sie sich ausbreiten. Meist nehmen sie dabei aber keinen geraden, sondern eher einen schrägen Verlauf. Und schließlich können Risse auch die Folge des Alters sein. Wenn der Putz überaltert ist, entstehen Risse im Laufe der Zeit und „der Putz ist ab“.

Bei der Überprüfung der Wand unter dem Putz kann sich zeigen, dass auch hier Risse vorhanden sind. Die Ursache liegt dann nicht im Putz selbst. Spätestens jetzt ist es ratsam, einen Experten hinzuzuziehen. Er kann feststellen, ob Fehler bei den Bauarbeiten passiert sind. Erkennbar ist das unter anderem an den Lagerfugen der Mauer. Sind die nicht ordentlich verfüllt, drohen Risse in den Zwischenräumen. Ein Prozess, der unter Umständen erst lange nach dem Bau sichtbar wird.

falsche Armierungen bei Fassadendämmung
falsche Armierungen bei Fassadendämmung

Aber auch Risse an gedämmten Häusern können dort entstehen, wo die Dämmplatten nicht richtig verarbeitet wurden. Dämmplatten müssen vor dem Einbau normalerweise eine gewisse Zeit „ablagern“. Armierungsgewebe muss korrekt eingearbeitet werden. An den Ecken müssen die Dämmplatten L-förmig angebracht werden und nicht auf Stoß. Fensterbleche arbeiten bei Hitze und Kälte. Auch hier braucht es „Luft“ so dass sich nicht Risse bilden können. Das Wetter spielt auch eine Rolle um den Verputz aufzubringen. Viele kleine Details, die oftmals nicht alle korrekt beachtet werden. Die mangelhafte Verarbeitung wird erst Jahre später so richtig sichtbar.

Auch durch eine falsch aufgetragene Farbe können Putzschäden Jahre nach dem Neuanstrich entstehen. Die falsche Farbe hat das Atmen des Putzes verhindert. Mit der Zeit entstehen Blasen und Hohlräume, die den darunterliegenden Putz schädigen. So mal schnell drüber pinseln und durch einen Neuanstrich das Haus verschönern ist nicht so weit gedacht. Farbe und Putz müssen aufeinander abgestimmt sein.


Putzschaden durch falsche Fassadenfarbe
Putzschaden durch falsche Fassadenfarbe

Putzschaden durch falsche Fassadenfarbe
Putzschaden durch falsche Fassadenfarbe

Sogenannte konstruktiv bedingte Risse sind Schäden, die nicht immer sicher aufgeklärt werden können. Sehr häufig liegt die Ursache aber in der Tiefe unterhalb des Gebäudes. Bergsenkungen in Regionen des Kohleabbaus sind ein häufiges Beispiel. Seit einigen Jahren bei zunehmender Trockenheit können die Gründe aber auch im sinkenden Grundwasserspiegel liegen. Auch das führt zu Veränderungen der Bodenbeschaffenheit. Das Haus gerät in Bewegung. Risse entstehen dann schneller, wenn das Haus nur teilunterkellert ist. In diesem Fall bewegen sich die Anteile des Hauses unterschiedlich. Der unterkellerte Teil bleibt womöglich stabil, der nicht unterkellerte sackt ab. Das kann schlimmstenfalls dazu führen, dass der Riss schließlich das gesamte Haus teilt. Auch solche Risse können zu Beginn harmlos sein. Ein Gutachter kann mit technischen Hilfsmitteln prüfen, wie tief die Risse sind und ob von ihnen eine Gefahr ausgeht.

Risse beseitigen

Aufgrund der vielen Ursachen für Risse in der Fassade gibt es keine Universallösung. Grundsätzlich hat der Eigentümer aber zwei Möglichkeiten. Er überdeckt den Riss oder er verfüllt ihn.

Fachkräfte oder Gutachter zu Rate ziehen

Bei tiefen Rissen in vermieteten Häusern oder Wohnungen sollte der Eigentümer ein Gutachten über die Schadensursache erstellen lassen, bevor er die Sanierung in die Wege leitet. Die Vorgehensweise empfiehlt sich aber auch in allen anderen Fällen, wenn die Schadensursache nicht sicher bekannt ist und sich der Schaden unter einer kosmetischen Reparatur nicht verschlimmern könnte.

Einen guten Artikel hierüber habe ich im Blog von Jürgen Jörges gefunden.

Die Art der Sanierung ist abhängig vom Schaden. Alles was nicht nur die Oberfläche betrifft, sollte von Fachkräften beseitigt werden. Das liegt auch daran, dass die Maßnahmen jeweils abhängig von der Art des Schadens sind, von den bisher verwendeten Materialien und der Bauweise.

Putzschäden beseitigen - Innenbereich

Putzschäden sollten grundsätzlich beseitigt werden, denn sie bieten der Wand immer auch Schutz. Davon abgesehen ist loser Putz ausgesprochen unschön anzusehen. Loser Putz zeigt sich nicht zwingend durch einen Riss auf der Wand. Ebenso kann sich der Putz vorwölben. Das Klopfen auf die Stelle lässt dann ein hohles Geräusch erklingen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sich der Putz ablöst.

Putzschäden ohne tiefe Schäden lassen sich auch ohne umfassende Fachkenntnisse beseitigen. Einiges gibt es aber dennoch zu beachten.

Putz entfernen

Im ersten Schritt wird der Putz überall dort entfernt, wo er lose ist. Das gelingt für gewöhnlich einfach mit einem Spachtel. Dann müssen die freigelegten Stellen gereinigt werden, damit der neue Putz auch haftet. Im ersten Schritt genügt ein Besen, um Staub etc. zu entfernen. Dann wird der Bereich mit einer Bürste und Wasser leicht angefeuchtet, damit der neue Putz bestmöglich hält. Bei kleinen Flächen ist der Vorgang schnell erledigt.

Flächen über einen Viertelquadratmeter sollten vorab allerdings besser grundiert werden. Hier eignen sich sogenannte Haftgrundierungen. Ist der Putz angerührt, wird er über die zu bearbeitende Fläche gestrichen und zwar über die bestehenden Ränder des alten Putzes hinaus. Damit lässt sich vermeiden, dass Lufteinschlüsse entstehen. Im Anschluss wird überschüssiger Putz von der Oberfläche abgestrichen.

Trocken genug für die weitere Bearbeitung ist der Putz, wenn er nicht mehr an trockenen Fingern kleben bleibt. Erst jetzt wird die Oberfläche geglättet. Das Glätten erfordert keine größere Sachkenntnis. Es genügt, mit einem feuchten Schwamm die Übergänge ein wenig aufzuweichen und dabei zu glätten.

Außenputz ausbessern

Im Außenbereich ist das Ausbessern des Putzes besonders wichtig, denn sonst kann die Witterung Schaden anrichten. Besonders gefährlich kann eindringendes Wasser im Winter sein. Putzbedingte Risse spielen sich jedoch auch außen nur auf der Oberfläche ab. Das ist nach dem Abtragen des Putzes auch leicht erkennbar. Das Mauerwerk darunter ist in Ordnung.

Mehrere Arbeitsgänge beachten!

Tiefe Risse lassen sich nicht in einem Arbeitsgang beseitigen. Die Faustregel besagt: Alles was tiefer als vier Millimeter ist, braucht mehrere Durchgänge. Die richtige Zusammensetzung hat der Mörtel, wenn leicht glänzt.

Für gewöhnlich wird folglich nach vier Millimetern eine Pause eingelegt, in der die Füllmasse trocknet. Damit die reparierten Stellen später nicht so deutlich sichtbar sind, empfiehlt sich die Verwendung von Abtönpaste. Vorher muss der Riss mit der Hilfe von Hammer und Meißen V-förmig vergrößert werden. Nur so hat die Spachtelmasse auch genügend Halt. Während der Unterputz die Tiefe verschließt, stellt der Oberputz den Schutz vor äußeren Einflüssen dar. Es kann sich außerdem empfehlen, Armierungsgewebe einzulegen, denn das gibt dem Putz mehr Widerstand gegen die Kräfte, die ursprünglich auch den Riss verursacht haben. So bleibt dem Eigentümer mehr Zeit, bis wieder Risse entstehen.

September 2021


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