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Mallorca: Wird die Ferienvermietung von Wohnungen verboten?

Der Massentourismus hat auf der Baleareninsel Mallorca nicht nur ein permanentes Verkehrschaos während der Urlaubszeit zur Folge, sondern auch Wassernot und Wohnungsmangel. Um den Massentourismus unter Kontrolle zu bekommen, soll nun eine neue Verordnung erlassen werden, durch welche die Vermietung von Ferienwohnungen reguliert wird.

Vorgesehen ist, dass Immobilienbesitzer auf dem Gebiet von Palma de Mallorca künftig keine Wohnungen oder Zimmer mehr an Urlaubsgäste vermieten dürfen. Dies hat die Stadtregierung im April bekannt gegeben, nachdem mehrere Bürgerinitiativen genau das gefordert haben.

Einfamilienhäuser dürfen weiter vermietet werden

Lediglich die Ferienvermietung von Einfamilienhäusern soll in Palma noch erlaubt bleiben. Zumindest, sofern sich die Immobilien nicht in Gewerbegebieten, in Flughafennähe oder auf geschützten ländlichen Flächen befinden. Zwar muss der Stadtrat diese Pläne noch billigen, was aber als reine Formsache gilt. Die Verordnung könnte also bereits im Juni oder Juli in Kraft treten.

Wohnungen in Mehrfamilienhäusern dürfen schon jetzt nicht an Urlauber vermietet werden, was in der Praxis aber kaum beachtet wird. Baudezernent José Hila sagt dazu, dass „die Möglichkeit der Sanktionen und der Kontrollen deutlich verstärkt“ worden seien.

Die Regelung, die in Palma de Mallorca eingeführt werden soll, ist wesentlich restriktiver als jene, die der Rat der Insel beschlossen hatte: Demnach ist in bestimmten Zonen der Insel die Vermietung von Wohnungen gestattet. Die Inselhauptstadt war davon aber ausgenommen.

Proteste gegen den Massentourismus

2017 hatten sich erstmals Tausende von Menschen auf den Straßen versammelt, um gegen die Auswüchse des Massentourismus zu demonstrieren. Ein wichtiger Kritikpunkt lautete, dass hauptsächlich junge Menschen wegen der weit verbreiteten Ferienvermietung kaum mehr eine Chance darauf hätten, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Schätzungen zufolge wurden zuletzt 3.000 oder sogar noch mehr Wohnungen illegal über Online-Plattformen an Urlaubsgäste vermietet. Allein in Palma sind die Wohnungsmieten innerhalb von fünf Jahren um 40 Prozent gestiegen.

Mehr als nur der Ballermann

Lange Zeit wurde Mallorca mit dem Ballermann gleichgesetzt. Jedoch sind diese Zeiten inzwischen längst vorbei. Zwar reisen nach wie vor zahlreiche Partytouristen nach Mallorca. Inzwischen gibt es aber auch entsprechende Angebote für eine Vielzahl von Urlaubstypen.

Probleme durch den Touristenboom

Obwohl die Hotelpreise steigen, Einheimische Protestieren und eine Umweltabgabe eingeführt wurde, war Mallorca 2017 so beliebt wie noch nie. Allein aus Deutschland reisten im vergangenen Jahr rund 4,5 Millionen Urlaubsgäste auf die Balearen-Insel. Nahezu die Hälfte aller Urlaubsgäste auf Mallorca stammte demnach aus Deutschland.

Nicht nur die Wohnungsnot stellt ein Problem auf der Insel dar, sondern auch die Ausschweifungen von Partyurlaubern und das Verkehrschaos, das durch die Vielzahl von Mietwagen entsteht. Zur Regulierung dieses Massenandrangs wurde bereits eine Touristenabgabe auf den Balearen eingeführt. Diese hat bislang etwa 100 Millionen Euro eingebracht, die für den Umweltschutz verwendet werden.

Für die Hochsaison sind noch einige weitere Maßnahmen geplant. Beispielsweise soll die Panoramastraße, welche zum Kap Formentor führt, für private Autos während der Sommermonate zeitweise gesperrt werden. Für Besucher, die den dortigen Leuchtturm besichtigen möchten, werden während der Hochsaison von Port de Pollenca aus Shuttlebusse eingesetzt. Generell soll der öffentliche Verkehr weiter ausgebaut werden. So ist unter anderem geplant, dass Shuttlebusse vom Flughafen Palma aus nach Cala Ratjada fahren sollen.

Mai 2018


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