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Dämmstoffe, welche sind günstig und gut?

Das Thema Heizungen ist im Jahr 2023 fraglos unter Hauseigentümern dominierend, nicht zuletzt aufgrund des von der Politik angerichteten Wirrwarrs. Dabei wird ein mindestens genauso wichtiges Thema in den Hintergrund gedrängt. Die Dämmung der vielen Bestandshäuser in Deutschland. Von den rund 18 Millionen Wohnhäusern in der Bundesrepublik sind über 40 % sanierungsbedürftig und bei weiteren 20 % wurde nur eine Teilsanierung vorgenommen. Im Rahmen der Erreichung der Klimaziele ist inzwischen von der EU eine Klassifizierung aller Wohnhäuser gemäß ihrer Energieeffizienz vorgesehen. Dazu gehört zum Beispiel, dass Eigentümer von Häusern mit Baujahr bis 1979 mit Strafzahlungen von bis zu 50.000 Euro belegt werden können, wenn keine Sanierung vorgenommen wird.

Der Dämmung der Fassaden kommt hierbei, neben der Fenstererneuerung, ein mindestens ebenso hoher Stellenwert zu wie der Heizungserneuerung.

Der Klassiker Polystyrol – Billig und ein Schrecken ohne Ende

Billiger als mit Styropor, der bekannteste Markenname für Polystyrol, lässt ein Haus sich nicht dämmen. Im Jahr 2020 betrug der Marktanteil von Polystyrol bei den Dämmstoffen 80 %. Dabei ist das Erdölprodukt bezüglich der Dämmwerte keineswegs so gut, wie oft kolportiert wird. Langzeituntersuchungen haben inzwischen aufgezeigt, dass die von den Polystyrol-Herstellern versprochenen Energieeinsparungen von 30 bis 40 % nicht stimmen. Tatsächlich liegen sie unter 15 % und damit ist der „billige“ Dämmstoff hinsichtlich der Amortisationsdauer keineswegs so günstig. Hinzu kommt eine geradezu kriminelle Umweltbilanz. Noch ein „Kuriosum“: Nur in Deutschland ist Polystyrol als „schwer entflammbar“ eingestuft. In Europa hingegen als „entflammbar“. Den Händlern in Deutschland ist es freigestellt, wie sie das Material deklarieren. Die Lobby hat hier fraglos gute Arbeit geleistet. Zu schlechter Letzt, das Material ist eigentlich komplett verboten, nur nicht als Dämmstoff. Selbst an öffentlichen Bauten darf Polystyrol nicht mehr verwendet werden, wohl aber an Privathäusern. Das ist schon makaber.

Was aber sind gute, günstige, gesunde und nachhaltige Dämmstoffe?

Tatsächlich hat sich inzwischen herausgestellt, dass bei Neubauten, die aus 30er-Porenbeton gefertigt sind, eine zusätzliche Wärmedämmung überflüssig ist. Doch dies nur als kleiner Einwurf. Hier geht es ja um die Sanierung der vielen Bestandsbauten in Deutschland.

Übergreifend lassen sich Dämmstoffe in die Bereiche organisch, mineralisch und synthetisch einteilen. Synthetische Dämmstoffe basieren auf Erdöl und sind deshalb in dieser Betrachtung außen vor. Organische Dämmstoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und besitzen im Großen und Ganzen in jeder Hinsicht gute Werte. Doch sie sind jetzt schon die teuersten Dämmstoffe und sie werden noch viel teurer werden, wenn das Dämmen zur gesetzlichen Pflicht wird, was abzusehen ist. Gleichzeitig kann der Bedarf nicht gedeckt werden, ohne dass Umweltproblematiken auftreten.

Bleibt noch die Klasse der mineralischen Dämmungen.

Hier sind Stein- oder Glaswolle die Favoriten. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die früher auftretende Gesundheitsgefährdung durch den Feinstaub von Glas- oder Steinwolle nicht mehr gegeben ist. Seit dem Jahr 2000 müssen Glas- und Steinwolle so gefertigt werden, dass ihre kleinsten Bestandteile mindestens drei Mikrometer groß sind und damit nicht mehr in die Lunge eindringen können. Übrigens sind die Unterschiede zwischen Glas- und Steinwolle nicht allzu groß. Letztlich basiert auch Glas auf Stein bzw. Sand und im Herstellungsverfahren marginalisiert sich dies erst recht. Bezüglich der für eine Dämmung wichtigen Eigenschaften hat die Steinwolle die Nase vorn, ohne hier ins Detail gehen zu wollen. Im Preis liegt Steinwolle aktuell (2023) zwischen 6 und 25 Euro pro Quadratmeter. Es ist zu erwarten, dass an dieser Preisschraube nur wenig gedreht wird, denn die benötigten Rohstoffe werden selbst bei sehr großer Nachfrage nicht ausgehen und sind in der Beschaffung kaum vom Ausland abhängig.

Fazit:

Steinwolle ist im Mittel aller Anforderungen der aktuell bestmögliche aller in Deutschland verfügbaren Dämmstoffe.

August 2023


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