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Solarziegel – nur der Optik wegen?

Wer heute Solarstrom produziert, ob nun privat oder gewerblich, zeigt das der Nachbarschaft deutlich an. Die großen Paneele werden im privaten Bereich auf das bestehende Dach montiert und mit entsprechender Befestigungstechnik meist direkt mit dem Dachgebälk unter den Dachziegeln verbunden. So richtig schön ist das ganze aber eher nicht. Vor allem bei Bestandsbauten, die vielleicht zu einer Zeit errichtet wurden, als es den Begriff „Solarpaneele“ noch gar nicht gab. Der sehr große Teil aller Wohnhäuser in Deutschland wurde vor der Zeit der Solarpaneele errichtet.

Nicht wenige Haus-Eigentümer wünschen sich, Solarstrom erzeugen zu können, aber wollen dafür ungern die Optik ihres Gebäudes „verschandeln“. Der Markt bietet dafür schon seit einiger Zeit Solarpaneele in Dachziegelform an, aber einfach die alten Dachpfannen raus, Solarziegel rein, Solarstrom erzeugen? nein, so einfach ist es leider nicht.

Was sind die Unterschiede zwischen Solarziegeln und herkömmlichen Dachziegeln?

Technisch und wirtschaftlich bedingt sind Solarziegel größer als normale Dachziegel. Das ist der in jeder Hinsicht gravierendste Unterschied. Das bedeutet, dass bei Bestandsbauten nicht nur die alten Ziegel ersetzt, sondern auch die Lattung, in die sie eingehängt werden. Der Arbeitsaufwand und damit auch die Arbeitskosten sind so hoch, dass sich ein Solarziegeldach auf einem bestehenden Gebäude nicht in einer angemessenen Zeit amortisiert, selbst bei modernen Solarziegeln, die heute fast genauso viel Strom wie herkömmliche Paneele erzeugen.

Auch in der optischen Anpassung gibt es Unterschiede. Es gibt keine hellen Solarziegel. Wie Solarpaneele sind auch Solarziegel möglichst dunkel, um das Sonnenlicht effektiv einfangen zu können. Je heller die Fläche, desto größer ist der Abstrahleffekt und damit umso geringer der Stromertrag. Natürlich ist es wirtschaftlich gesehen nicht empfehlenswert, auf Bestandsbauten die Dachziegel gegen Solarziegel zu tauschen, wohl aber aus Sicht des Klimaschutzes.

Solarziegel sind für Neubauten wie gemacht

Wer sein oder ihr Haus erst plant, besitzt den Vorteil, die Solarziegel von Anfang an in den Bau zu integrieren zu können. In solchen Fällen lohnt sich der Solarziegel auch wirtschaftlich, zumal der Staat über die KfW Zuschüsse oder Kredite dafür vergibt, je nach gewähltem Modell.

Es gibt eine ganze Reihe von Anbietern, wobei von Tesla zwar das größte Ballyhoo mit dem Tesla-Roof ertönt, dieses aber auf dem deutschen Markt noch gar nicht angeboten wird. Markteinführung war zuerst 2020 geplant, doch wie inzwischen verlautet, scheint das Teslaroof dank seiner komplexen Technik so teuer zu sein, dass dafür kaum Absatzchancen bestehen. Es gibt aber reichlich Ausweichmöglichkeiten, wie folgende Liste zeigt:

Neben diesen deutschen Herstellern bieten auch noch italienische (Tegola, REM) und eine Schweizer Firma (Gasser Ceramic) Solarziegel an. Nicht zu vergessen chinesische Hersteller, die zum Beispiel auf Alibaba ihre Produkte anbieten. Wie bei allem sind die Chinesen unschlagbar günstig, nur fehlt es an der unbedingt notwendigen Garantie oder Gewährleistung. Unbedingt notwendig deswegen, weil es ziemlich sicher ist, dass wir in Zukunft häufiger mit Gewittern, Stürmen und Hagelschlag rechnen müssen. Je nach Art des Solarziegels sollte eine Gewährleistung bestehen, dass er Hagelkörner von 30 oder 40 mm Durchmesser schadlos übersteht. Innerhalb der EU und der Schweiz gibt es hierfür eine Hersteller-Norm, in China nicht.

September 2023


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