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Lohnt sich ein Keller im Neubau?

In den Zeiten des ersten Baubooms in der Bundesrepublik Deutschland, von den 1950er-Jahren bis in die 1970er-Jahre hinein, war die Unterkellerung eines neu gebauten Einfamilienhauses fast schon eine Selbstverständlichkeit. Das hatte teils gewichtige Gründe, teils war es auch mit Traditionen verbunden. Der wohl wichtigste Grund war die Unterbringung der Zentralheizung und meist auch noch eines Öltanks, die einfach in einem Keller am besten aufgehoben waren.

Ab dem zweiten großen Bauboom, beginnend in den 2010er-Jahren, sah und sieht die Sache anders aus. Voluminöse Heizungsanlagen sind nicht mehr notwendig beziehungsweise wurden durch schlankere Techniken und Bauweisen ersetzt, weshalb sehr oft auch auf den Keller verzichtet wurde, der natürlich in der Bauplanung und Realisierung Mehrkosten verursacht. Doch sollte deshalb nicht grundsätzlich auf einen Keller verzichtet, sondern zuerst einmal genau geprüft werden. Ein Keller kann durchaus einen hohen Mehrwert bedeuten, der die Mehrkosten wieder egalisiert, wenn auch nicht sofort.

Was sind die idealen Voraussetzungen für einen Neubau mit Keller?

Für Grundstücke an Hanglage ist ein Keller fast schon ein muss. Das Fundament wird in den Hang hineingegraben, so dass sich das Erdgeschoss, also die Seite zum Hang hin sowie die Hausseiten links und rechts, kaum als vollwertiger Wohnraum nutzen lässt. Es fehlt an drei Seiten das Tageslicht. So könnte dieser Bereich zum Beispiel als Garage sowie für Technikräume dienen, aber auch eine kleine Einliegerwohnung mit eigenem Eingang ist vorstellbar.

Auch auf dem platten Land können die Voraussetzungen gegeben sein, wenn zum Beispiel das Erdreich des Grundstückes eine Bodenplatte für ein Haus ohne Keller nicht trägt. Dann muss der Untergrund so oder so bis zu einer gewissen Tiefe abgegraben werden. So ließe sich auch ein sogenannter Hochkeller oder auch nur ein Kriechkeller realisieren. Der Hochkeller liegt nicht komplett unterhalb des Erdreichs. So können dort entsprechende Fenster für Tageslicht eingebaut werden. Der Kriechkeller hingegen ist ein sehr niedriger Keller, der nur dazu dient, Rohre und Kabel darin unterzubringen, eventuell auch einen von oben zugänglicher Vorratsraum.

Hochkeller sind die Favoriten im Kellerbau

Rein wirtschaftlich gesehen bringt ein Hochkeller heute die meisten Vorteile. Zum einen wird durch das tieferliegende Fundament des Hauses eine höhere Stabilität erreicht, denn je tiefer es in den Untergrund geht, desto fester wird das Erdreich. Das verhindert spätere „Setzrisse“. Zum anderen lässt sich der Hochkeller mittels Lichtschächten als Wohnraum mit Tageslicht nutzen. Je nach Lage der Kanalisation kann es jedoch notwendig sein, eine Hebeanlage einzubauen, um das Abwasser aus Dusche, Toilette, Küche oder Waschmaschine abzuführen.

Vor allem auf kleinen Grundstücken spielt der Hochkeller seine Vorteile aus, denn oft sieht der örtliche Bebauungsplan eine bestimmte maximale Firsthöhe vor. Mit dem Hochkeller lässt sich ein zusätzliches Stockwerk als Wohnraum nutzen, was sich vermieten oder verkaufen lässt und damit die Mehrkosten wieder reinholt. Die KfW fördert bestimmte Baumaßnahmen im Kellerbereich, etwa die Decken- und Wanddämmung. Der Mehrwert des Hauses ist durch die zusätzliche Etage so oder so gegeben. Den Vorteil ebenerdiger Zugänge hat ein Haus mit Hochkeller jedoch nicht. Eine eventuell gewünschte Barrierefreiheit im Außenbereich lässt sich aber auch umsetzen, ohne das Budget übermäßig zu überlasten.


Dezember 2023


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